Beauty | 08.12.2015
Dunkle Kräfte
Skeptiker mögen jetzt mit den Augen rollen und sich fragen: „Das soll neu sein?“ Zugegeben, die entgiftenden Stoffe der Aktivkohle werden bereits seit Jahrzehnten von der Medizin genutzt. Doch nun finden wir das dunkle Multitalent immer öfter auf der Inhaltsstoffliste unserer Beauty-Produkte. Denn als Masken, Peelings, Cremes und sogar Detox-Säfte macht das Wundermittel jetzt richtig Karriere.
Was steckt dahinter?
Bisher kannten wir Aktivkohle nur in Form von kleinen Tabletten. Bereits seit Jahrzehnten wird der Wirkstoff für Wehwehchen jeglicher Art eingesetzt, wie Magenprobleme und Erkältung, um den Körper zu entgiften. Oder auch um Trinkwasser von Keimen zu reinigen und zu filtern sowie um die Luft von Schadstoffen zu befreien. Gewonnen wird die Kohle durch die Pyrolyse, ein Verfahren, bei dem Holz, Torf oder Steinkohle in einem luftdichten Behältnis hoch erhitzt werden. Der daraus entstehende feinkörnige Kohlenstoff ist, ähnlich wie ein Schwamm, besonders porös. Von dieser Oberfläche werden Substanzen wie magnetisch angezogen und somit entfernt. Kurz: Sie ist ein höchst saugfähiger Wirkstoff, der über eine ausgezeichnete Reinigungsfähigkeit verfügt.
Beauty-Geheimnis
Kein Wunder, dass nun die Kosmetik-industrie das schwarze Pulver für sich entdeckt hat. Als Inhaltsstoff in Seifen entfernt es Giftstoffe von der Haut und wirkt antibakteriell. In Gesichtsmasken zieht die Kohle wirksam den Talg aus den Poren. Aufgrund der absorbierenden Eigenschaft der Aktivkohle kann die Haut besonders tief gereinigt werden. Bakterien, Giftstoffe, Umweltbelastungen, Schmutz und fiese Talgablagerungen, die zu Unreinheiten und einem irritierten Hautbild führen können, werden wie von einem Magneten angezogen und können somit problemlos von der Hautoberfläche entfernt werden. Speziell ölige und fettige (Problem-)Haut soll mit Hilfe von Aktivkohle sichtbar verbessert werden. Derselbe Effekt gilt für auch Deodorants: Duftstoffe bleiben an der porösen Struktur der Aktivkohle hängen und werden so wirkungsvoll abtransportiert.
Strahlend schön
Es klingt zunächst zwar etwas widersprüchlich, dass die pechschwarze Aktivkohle tatsächlich unsere Zähne aufhellen und weißer machen sollen. Doch da ist etwas Wahres dran: Die feinen Mikropartikel der Kohle sollen in der Zahnpasta die Zahnverfärbungen abrubbeln und dabei sehr viel unschädlicher, besser verträglich und weicher als herkömmliche und synthetische Whitening-Produkte sein.