Lifestyle | 17.07.2020
IT-Schutz
Die Computerspieleindustrie zählt heutzutage mit zu den größten Playern der Unterhaltungsindustrie. Während Videospiele, Online Games und Spielangebote in einem Online Casino eigentlich als Unterhaltung zählen, vertrauen Nutzer den Spielefirmen oft eine große Menge ihrer ganz persönlichen Informationen an. Dazu zählen allgemeine persönliche Informationen, wie Name und Adresse, aber auch weiterführende Daten, wie Finanzinformationen und sonstige Kontaktinformationen. Doch die Welt des Online Gaming ist auch mit virtuellen Wertgegenständen gespickt, an die Hacker neben persönlichen Daten und Finanzinformationen gelangen wollen.
Welche Wertgegenstände sind Ziel von Hackern?
Prinzipiell gilt das Interesse von Internetbetrügern drei Zielen:
- Persönliche Daten
- Finanzinformationen / Bankdaten
- Virtuelle Gegenstände
Am häufigsten sind Konten der Spieler für Hacker am wertvollsten und daher am meisten betroffen. Betreiber von Online- und Handyspielen sammeln eine unglaubliche Datenmenge über ihre Benutzer. Je persönlicher die Daten sind, desto wertvoller sind sie für Hacker. Das kann bei Handyspielen auch besonders vertrauliche Informationen wie Standort, Rufnummernlisten und Kontaktlisten betreffen.
Transaktionen in den Spielen selbst und monatliche kostenpflichtige Abonnements bedeuten, dass Finanzinformationen auch direkt mit den Spielekonten verbunden sind und gestohlen werden können.
Doch auch nicht zu unterschätzen sind virtuelle Wertgegenstände, die für echtes Geld auf legalen und illegalen Märkten im Internet verkauft werden können. Obwohl das im Spiel verdiente virtuelle Geld nicht in der realen Welt verwendet werden kann, ist es für die Spieler immer noch eine Ware mit echtem Wert. Egal wie alt das Spiel ist, wo es eine starke Spielerbasis gibt, es gibt virtuelle Wertgegenstände. Im beliebten Spiel World of Warcraft wird beispielsweise Gold, also die im Spiel vorhandene Währung im Internet gegen echtes Geld verkauft. Nicht selten wird das Gold im Spiel durch unlautere Mittel generiert. Dazu gehört auch der Diebstahl von normalen Accounts von Spielern, die gehackt und dann leergeräumt werden.
Potenzielle Gefahrenquellen und wie man sich schützen kann
Es gibt drei große Gefahrenquellen für Gamer:
- Schlechtes Passwortmanagement
- Malware
- Phishing
Die Wiederverwendung von Passwörtern auf mehreren Online-Konten ist ein häufiges Problem, da gerade Gamer eine Vielzahl an unterschiedlichen Spielekonten auf diversen Plattformen verwalten müssen. Dadurch müssen sich Spieler oftmals duzende Passwörter merken
Zudem praktizieren viele Spieler auch den Tausch von Accounts, wo sie ihre Login-Informationen an Freunde und Verwandte weiterzugeben, damit diese auf dem gleichen Konto spielen können, sodass die Gefahr, dass Passwörter in die falschen Hände gelangen nur noch verstärkt wird.
Die Lösungsansätze hierfür sind relativ einfach. Spieler sollten solide Passwörter generieren, die den Richtlinien für starke Passwörter folgen. Ein guter Passwort-Manager kann ebenfalls hilfreich sein, wenn zu viele Accounts betrieben werden müssen. Vermeiden sollte man in jedem Fall, dass dasselbe Passwort für mehrere Konten wiederverwendet wird. Ansonsten könnten mehrere Konten durch den Passwort-Diebstahl auf einer einzigen Plattform kompromittiert werden und eine Kettenreaktion auslösen.
Malware erfordert die Unachtsamkeit von Spielern, die durch das Empfangen von gefälschten Links dazu gebracht werden können, infizierte und schädliche Malware herunterzuladen und zu installieren. Ein Beispiel hierfür können Hacks oder Cheats sein, die damit werben einen Vorteil im Spiel gegenüber anderen Spielern zu schaffen, jedoch ihrerseits versteckte Keylogger enthalten, mit denen Passwörter gestohlen werden können.
Und auch Phishing ist für Gamer genauso wie für andere User im Internet eine Gefahrenquelle. Die Regel, dass man nie auf unsichere Links klicken soll, besteht selbstverständlich auch für Gamer. Seriöse Spielebetreiber werden nie nach Login-Informationen in Emails fragen und jede E-Mail, die etwas anderes behauptet kann automatisch als Betrugsversuch entlarvt werden. Im Notfall kann man immer das Support-Team kontaktieren, um in Erfahrung zu bringen, ob eine E-Mail authentisch war oder nicht.
Um dem entgegenzuwirken ist das Installieren einer aktuelle Antivirensoftware genauso wichtig, wie das Bewusstsein darüber, wie man sich sicher im Internet verhält, welche Links man anklickt und welche Software man herunterladen bzw. auf seinem Computer installieren möchte.
Multi-Faktor Authentisierung als größter Schutz
Den mitunter besten Schutz bietet heutzutage die so genannte Multi-Faktor Authentisierung an. Immer mehr Unternehmen ermöglichen ihren Nutzern eine mehrfache Authentisierung beim Login auf ihre Dienste. In der Praxis bedeutet dies, dass dem Anmeldevorgang ein zusätzlicher Schritt hinzugefügt wird, beispielsweise in Form eines per E-Mail oder Handy zugesendetem Code, den man beim Login neben dem Passwort angeben muss.
Den perfekten Schutz gibt es natürlich nicht, doch mit dem richtigen Bewusstsein und der Nutzung von verfügbaren Methoden zur Erhöhung der Sicherheit von Accounts und privaten Informationen können Gamer aller Art ihre Spielekonten, privaten Informationen, Finanzinformationen und virtuellen Gegenstände bestmöglich schützen, auch wenn dies manchmal einen gewissen Mehraufwand bedeutet.