Loading…
Du befindest dich hier: Home | Lifestyle

Lifestyle | 05.04.2022

Eierkren und feuriges Brauchtum

Ostern in Mittelkärnten

Die Osterwoche im historischen Herzen Kärntens ist geprägt von unzähligen Traditionen, kulinarischen Besonderheiten und speziellen Momenten. Dabei golft man wie Kelten und feiert feurige Feste. Passend dazu hat die Tourismusregion Mittelkärnten gemeinsam mit dem Stift St. Georgen am Längsee und dem Marktplatz Mittelkärnten ein Oster-Erlebnispaket für Genießer geschnürt.

Auch wenn in unserer säkularen Welt die Angst vor himmlischen Strafen bei NichtEinhaltung von Fastengeboten abnimmt, nehmen die Menschen in Mittelkärnten die Fastenzeit durchaus sportlich und verzichten bewusst auf den einen oder anderen Genuss. Umso üppiger fällt die Osterwoche in Sachen lukullischer Genüsse und gelebter Traditionen aus.

Reindling, Schinken und Co als Fundament der Osterküche

Der aus Germteig bestehende Napfkuchen ist nicht nur, aber vor allem zu Ostern fixer Bestandteil des Kärntner Tischgedecks. Wie so oft vertrauen viele Menschen dabei auf das familieneigene Geheimrezept, das von Generation zu Generation weitergegeben und somit quasi vererbt wird. Ob ungefüllt oder mit Rosinen und/oder Nüssen, ob in klassischer Reindlingform oder als Osterpinze: die Formen der süßen Unterlage könnten vielfältiger nicht sein. Eine weitere Besonderheit ist, dass der Kärntner Gaumen zu Ostern Süßes mit Herzhaftem kombiniert. Ein Bissen vom Schinken mit Kren folgt dabei oft auf ein Stück vom Osterreindling – oder umgekehrt. Österliche Fusionsküche auf Kärntnerisch: eine Kombination, die mit Ausnahme von so manchem Kirchtag, sonst das ganze Jahr über nicht denkbar ist. Der Kren (oder Meerrettich) darf in frisch geriebener Form am österlichen Jausentisch nicht fehlen. Er ist der scharfe Begleiter und vollendet die einzigartige Geschmackskombination gemeinsam mit süßem Weißbrot und pikantem Geselchten, so wie es sie nur zu Ostern gibt. Die Besonderheit: Zu Ostern verzehrt das Fleisch „geweiht“, denn ein Besuch der Speisensegnung mit den üppig gefüllten Osterkörbern ist Pflicht.

Bild Ostertisch Tine Fotos Kärnten Werbung.jpg
Ein reich gedeckter Ostertisch, Foto: Tinefoto Kärnten Werbung

So golften schon die Kelten: Kugelschlagen in Zweinitz

In Zweinitz im Gurktal wird jährlich am Ostersonntag ein ganz besonderes Spektakel statt: das sogenannte Kugelschlagen. Die Hauptsache des Spieles besteht darin, eine hölzerne Kugel mit dazugehörigem Schläger (dem Kolm) nach gewissen Regeln bis zu einem Ziel zu treiben. Das Spiel wird auf dem freien Feld gespielt, als Ziel fungiert traditionell die Zweinitzer Ortstafel. Nachdem die Kugelschlager auf dem Weg zum Glück doch einige Kilometer absolvieren müssen, werden sie unterwegs fürstlich mit kulinarischen Genüssen und gebrauten Köstlichkeiten aus Hopfen und Malz verköstigt. Kugelschlagen stellt eine ursprüngliche Form des Golf dar. Die Sportarten, bei denen eine Kugel aus Holz mittels Schläger vorangetrieben wurden, gab es bereits in der Antike in vielen Ländern in den verschiedensten Varianten. Zu Zeiten von Ludwig XIV. zählte es in Frankreich sogar zu den Freizeitvergnügungen, die nur dem Adel vorbehalten waren. Bereits die Kelten sollen mit schlägerartigen Werkzeugen von Hand erzeugte Kugeln durch die Luft geschleudert haben. Gewissermaßen besinnt man sich am Ostersonntag in Zweinitz also der Tradition einer längst vergangenen Zeit.

Bild Kugelschlagen Zweinitz Copyright Kugelschlagerverein Zweinitz.jpg
Kugelschlagen in Zweinitz, Foto: Kugelschlagerverein Zweinitz

Es wird heiß: Fackeltragen und Osterfeuer

In Mittelkärnten setzt am Ostersamstag nach dem Fleischgenuss nicht das erwartete Fresskoma ein. Vielmehr machen die Einheimischen mit gelebtem Brauchtum die Nacht zum Tag. Fährt man über die sanften Hügel leuchten in nahezu jedem Dorf die Osterfeuer. Diese gelten als Symbol für die Wiederauferstehung von Jesus und das Vertreiben des Winters. Unser Tipp: Am besten, Sie genießen die kleinen Leuchtpunkte in der Landschaft von einer Anhöhe aus und lassen das Schauspiel auf sich wirken. In Gösseling in der Gemeinde St. Georgen am Längsee findet am Karsamstag ein besonderes Schauspiel statt: Das Fackeltragen. Dabei entzünden Männer und Frauen meterhohe Holzstämme und tragen diese durch die dunkle Osternacht. In einer vorgegebenen Cheoreografie werden die Fackeln, die bis zu 50 Kilogramm wiegen können, geschwungen und in Kreisen oder Formen aufgestellt. Die Menschen erbitten sich dadurch Schutz, Sicherheit und eine gute Ernte. Der Karsamstag ist also im wahrsten Sinne des Wortes ein „Hotspot“ des österlichen Brauchtums in Mittelkärnten.

Bild Fackeltragen Gösseling_Ed Wohlfahrt.jpg
Fackeltragen in Gösseling, Foto: Ed Wohlfahrt

Buchen Sie Ihre Oster-Experience in Mittelkärnten!

Die Tourismusregion Mittelkärnten hat sich entschlossen, das Osterfest für alle erlebbar zu machen und gemeinsam mit dem Stift St. Georgen am Längsee und dem Marktplatz Mittelkärnten ein Oster-Erlebnispaket geschnürt:

3 Übernachtungen im Stift St. Georgen am Längsee inkl. Halbpension von Gründonnerstag, 14. April bis Ostersonntag, 17. April 2022,

Regionaler Osterkorb mit Produkten aus dem Marktplatz Mittelkärnten,

Besuch der traditionellen Fleischweihe im historischen Stift St. Georgen,

Teilnahme am Fackeltragen in Gösseling am Karsamstag.

Das Packet ist direkt im Tourismusbüro in St. Veit an der Glan unter [email protected] oder unter +43(0)4212 45608 buchbar.

Erleben Sie ein Osterfest zum Staunen in Mittelkärnten!

Mehr über Brauchtum und österliche Besonderheiten erfahren Sie unter www.mittelkaernten.at/ostern-in-mittelkaernten.