Lifestyle | 12.01.2023
Baufinanzierung – mit einem Hypothekarkredit zum Traumhaus
Bei den meisten Verbrauchern ist das eigene Ersparte nicht ausreichend, um eine Wohnimmobilie auf einen Schlag zu bezahlen. Die Baufinanzierung muss über einen Hypothekarkredit abgesichert werden. Dabei können auf lange Frist, je nach Anbieter und Größe des Bauvorhabens, fünfstellige Beträge eingespart werden. Was muss bei einem Hypothekarkredit beachtet werden?
Was wird unter einem Hypothekarkredit verstanden?
Ein Hypothekarkredit ist ein Darlehen, mit dem ein Bau- oder Sanierungsvorhaben realisiert werden kann. Als größte Sicherheit für die Bank dient die Immobilie selbst. Dabei wird im Grundbuch ein Pfandrecht eingetragen. Mit diesem hat das Geldhaus das Recht, die Immobilie bei ausbleibenden Ratenzahlungen zu versteigern.
Die Kreditform ist im Gegensatz zum Immobilienkredit nicht zweckgebunden. Allerdings wird ein Hypothekar in der großen Mehrheit der Fälle zur Immobilienfinanzierung genutzt. Da das Haus als Sicherheit dient, statten die Kreditgeber einen Hypothekarkredit mit günstigeren Konditionen aus als einen herkömmlichen Ratenkredit. Wer sich vorab einen Überblick verschaffen möchte, kann hier einfach und bequem online selbst seine Finanzierung berechnen.
Rechtlicher Hintergrund
Die Vergabe eines Hypothekarkredits ist im Hypothekar- und Immobiliengesetz geregelt. Die wichtigsten Inhalte für den Verbraucher sind die folgenden Aspekte:
- Die Bank muss die Bonität des Kreditnehmers prüfen.
- Ein Kreditangebot muss mindestens sieben Tage Bestand haben.
- Nach Unterzeichnung besitzt der Kreditnehmer zwei Tage lang ein Rücktrittsrecht.
Wie funktioniert ein Hypothekendarlehen?
Nachdem der Kreditvertrag abgeschlossen wurde, wird das Pfandrecht ins Grundbuch eingetragen. Dabei wird eine Gebühr fällig, die sich über 1,2 % der Kreditsumme beläuft. Ist der Kredit getilgt, kann die Hypothek gelöscht werden. Dazu bedarf es von der Bank einer beglaubigten Löschungsquittung.
Zinsen und sonstige Kosten
In der Regel fallen die Zinsen eines Hypothekarkredits günstiger aus als bei anderen Krediten. Zwar steigen die Zinsen seit Beginn des letzten Jahres wieder, bewegen sich aber immer noch auf einem moderaten Niveau. Derzeit belaufen sich die jährlichen Zinsen innerhalb einer Spanne von 3,250 und 5,000 % (Stand: 23.12.2022). Der exakte Zinssatz ist abhängig vom Kreditvolumen, der Laufzeit und der Bonität des Kreditnehmers.
Nebenkosten eines Immobiliendarlehens
Neben den eigentlichen Zinsen fallen bei einem Hypothekarkredit eine Reihe von Nebenkosten an, die sich wie folgt zusammensetzen:
- Grundbucheintrag: 1,2 % der Kreditsumme.
- Bearbeitungsgebühren und Vermittlungsvergütung.
- Kosten für den Gutachter.
- Versicherungskosten, wenn die Bank auf einer Kreditrestschuldversicherung
Voraussetzung für ein Hypothekendarlehen
Bei der Gewährung eines Immobiliendarlehens hat jede Bank ihren eigenen Vergabeprozess. Zudem sind einige verbindliche rechtliche Vorgaben zu berücksichtigen.
- Volljährigkeit des Kreditnehmers.
- Wohnsitz und Bankkonto in Österreich.
- Regelmäßiges Einkommen.
- Gute Bonität.
- Ausreichender Eigenkapitalanteil von 20 bis 30 % der Kreditsumme.
Sondertilgungen
Eine Erbschaft oder eine Bonuszahlung kann dazu führen, dass plötzlich neue Liquidität vorhanden ist. Es ist sinnvoll, diese Geldmittel für eine Sondertilgung zu verwenden. Eine solche führt bei einer Höhe bis zu 10.000 Euro zu keiner Gebührenerhebung seitens der Bank. Allgemein ist es jedoch sinnvoll, sich beim Vertragsabschluss ein Sondertilgungsrecht zusichern zu lassen.
Ablauf einer Immobilienfinanzierung mittels eines Hypothekarkredits
Um einen Hypothekarkredit zu bekommen, muss der folgende Prozess durchlaufen werden:
- Der Kreditantrag wird bei der Bank gestellt.
- Die Bank prüft den Antrag, wobei die Bonität und der Immobilienwert besondere Beachtung finden. Danach lehnt sie den Antrag entweder ab oder unterbreitet ein Angebot.
- Unterzeichnung des Kreditvertrages, wenn sich beide Parteien einig sind.
- Eintragung des Pfandrechts ins Grundbuch.
- Auszahlung des Kredits.
- Tilgung des Darlehens.
Gibt es Fördermittel zur Baufinanzierung?
In Österreich wird die Wohnbauförderung von den Ländern geregelt. Einige zentrale Punkte gelten jedoch für das ganze Land. Unter der Wohnbauförderung werden mehrere staatliche Maßnahmen zusammengefasst, mit denen ein bezahlbares und bedarfsgerechtes Wohnen gewährleistet werden soll. Folgende Formen der Wohnbauförderung existieren:
- Zins- und Annuitätenzuschüsse für einen Immobilienkredit.
- Einmalige Zuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen.
- Übernahme von Kreditbürgschaften.
- Landesdarlehen mit besonders günstigen Konditionen.
Um in den Genuss einer Wohnbauförderung zu kommen, muss diese beim zuständigen Landesamt bei der entsprechenden Stelle beantragt werden.