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Lifestyle | 01.03.2023

DER Trend in Deutschland

Streaming

Vor einiger Zeit war es zum Ansehen des Champions-League-Finales, einer Serie oder der Nachrichten noch notwendig, zur richtigen Zeit am richtigen Ort – nämlich vor dem Fernseher – zu sein. Nicht selten kam es dabei zum erbitterten Kampf um die Fernbedienung. Schließlich war sie die einzige Möglichkeit, den gewünschten Sender zu verteidigen. Wurde die Schlacht verloren, dann hieß es ganz einfach: Pech gehabt.

Szenen, die in den deutschen Wohnzimmern so heute kaum noch zu beobachten sind. In den meisten Haushalten finden sich mittlerweile nämlich genügend Bildschirme. Jeder kann daher selbst bestimmen, was er sich gerade ansehen will. Und dabei ist dank dem großen Streaming-Angebot nicht einmal mehr die Uhrzeit relevant.

Das Internet sichert die Unabhängigkeit

Die Erfindung des World Wide Web hat es möglich gemacht, Sendungen auch online anzusehen. Schon wenig später kam es außerdem zudem zur Einführung von Video-on-Demand-Plattformen.

Ihr Erfolg hielt sich zunächst allerdings noch in Grenzen. Die Plattformen hatten nämlich mit einem deutlichen Problem zu kämpfen: Dem „Peer-to-Peer-Sharing“, aka Internetpiraterie.

Schließlich ermöglichten den Nutzern zu diesem Zeitpunkt noch zahlreiche Netzwerke, Filme, Serien und Musik illegal zu teilen. Obwohl die Qualität dabei etwas leiden musste, verleitete die schiere Anzahl der Inhalte die Nutzer dabei selbst zum Internetpiraten zu werden. 

Die Nachfrage nach kostenlosen Inhalten schien eben einfach zu groß zu sein. Ein Umstand, von dem ab 2005 die neu eingeführte YouTube-Plattform profitierte. Obwohl auf ihr zunächst eher amateurhafte Videos angeboten werden, lernten die sogenannten Creator der Plattform schnell dazu. Schon bald produzierten sie somit Inhalte auf einem Niveau, das mit dem herkömmlichen Fernsehen durchaus mithalten konnte.

Erst DVD-, dann Streaming-Anbieter

Netflix, das heute zum wohl größten Streaming-Service aufgestiegen ist, gibt es sogar schon seit 1997. Zunächst handelte es sich bei dem amerikanischen Unternehmen allerdings um einen DVD-Verleih. Nachdem das Format untergegangen war, entschied es sich allerdings, in den Streaming-Markt einzutauchen. Bis die neue Streaming-Plattform auch in Deutschland verfügbar war, dauerte es allerdings noch bis 2014.

Zu diesem Zeitpunkt war der Siegeszug des Streamings bereits in vollem Gange. Machten 2015 noch lediglich 7% der Nutzer von Video-on-Demand-Services Gebrauch, handelte es sich bis 2019 bereits um 32%.

Selbst die TV-Sender mussten sich diesem Trend schließlich unterwerfen. Um sich einen eigenen Teil vom Kuchen zu sichern, führten auch diese nämlich nach und nach ihre eigenen Mediatheken ein.

Heute ermöglicht der Streaming-Markt den Zuschauern, die konsumierten Inhalte ganz an ihre Bedürfnisse anzupassen. Disney+ ist dabei z.B. besonders auf Familien ausgelegt. DAZN richtet sich dagegen eher an Sportfans.

Mit zunehmender Attraktivität der Streaming-Angebote ist auch zu beobachten, dass der Internetpiraterie die Luft aus den Segeln genommen wird.

Das Streaming von Musik

Auf dem Höhepunkt der illegalen Aktivitäten hatten es die Piraten allerdings auch auf Musik abgesehen. Die Musikindustrie hat das lange ignoriert. Als beliebte Rechtfertigung dienten daher meist die hohen Preise der angebotenen CDs und Abo-Modelle. 

Die Einführung von Spotify wurde hier allerdings zum absoluten Game Changer. Es folgte ein Jahrzehnt, in denen der Dienstleister jedes Jahr bis zu 4 Mio. neue Nutzer für sich gewinnen konnte.

Hier gibt es mit Apple Music mittlerweile etwas mehr Konkurrenz. Trotzdem bleibt Spotify mit seinem Marktanteil von 60% der beliebteste Anbieter der Deutschen im Bereich des Musik-Streamings.

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