Lifestyle | 26.01.2021
Die Bilanz
Mit dem Dezemberergebnis (-89, 1 % bei den Übernachtungen) liegt sie nun vor: Die Tourismusbilanz des coronagebeutelten Jahres 2020. Fünf Monate mussten die Kärntner Beherbergungsbetriebe geschlossen halten. Mit 11.090.613 Übernachtungen schließt der Kärnten Tourismus das Jahr mit einem Minus von 17 % ab. Bei den Gästeankünften (2.352.643) wurde ein Rückgang von 27,6 % verbucht. Einzelne Sektoren wie Kongress- und Seminaranbieter, Gruppenanbieter oder Betriebe, die auf internationale Gäste ausgerichtet sind, waren wesentlich stärker vom Lockdown betroffen. Trotz der Ausfälle von fünf wichtigen Monaten schafften es die heimischen Touristikerinnen und Touristiker mit den verbliebenen sieben geöffneten Monaten den Rückgang in der Jahresbilanz auf einem vergleichsweise geringen Niveau im Vergleich zu den anderen Bundesländern zu halten.
Die Corona Pandemie hat den Tourismus seit März letzten Jahres vor schwierigste Herausforderungen gestellt, die Branche ist nach wie vor eine jener, die am härtesten von der Krise betroffen sind. Aber es gab 2020 auch einiges auf der Haben-Seite zu verbuchen: Kärnten setzte als erstes Bundesland eine umfangreiche Restart-Kampagne um und startete einen Recovery Plan für den Tourismus, der als Vorbild genommen wurde.
Sicherheit wird auch in der kommenden Saison wieder die wichtigste Währung im Tourismus sein
Sebastian Schuschnig, Landesrat für Tourismus
Dazu Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig: „Das Tourismusjahr 2020 war eine internationale Herausforderung für die gesamte Branche, die auch vor den Kärntner Betrieben nicht Halt machte. Kärnten konnte durch niedrige Infektionszahlen viele inländische Gästen nach Kärnten holen und ihnen einen vergleichsweise sicheren Sommerurlaub ermöglichen. Das war die Grundlage für eine stabile Sommersaison. Das hat deutlich dazu beigetragen, dass das Jahresergebnis im Vergleich weniger stark rückläufig ist als in vielen anderen Ländern. Wir haben als erstes Bundesland rechtzeitig ein umfassendes Sicherheitskonzept – den Recovery Plan Kärnten 2020 – erarbeitet, das für Gäste ebenso wie für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Höchstmaß an Sicherheit schaffte. Die Betriebe und die gesamte Branche haben eine herausragende Arbeit geleistet und enormen Zusammenhalt bewiesen. Aber, das Jahr 2020 kennt keine Gewinner, ganz im Gegenteil. Umso wichtiger ist es, dass wir im Jahr 2021 so rasch wie möglich die Inzidenz senken, damit heuer die Saison so früh wie nur irgendwie möglich, starten kann. Sicherheit wird auch in der kommenden Saison wieder die wichtigste Währung im Tourismus sein.“
Josef Petritsch, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Kärnten: „2020 war ein echtes Krisenjahr, das Kärntens Tourismus wie ein Tsunami getroffen hat. Im Vergleich zu anderen sind wir aber mit einem sprichwörtlichen ‚blauen Auge‘ davongekommen. Und das nicht ohne Grund: Ab März haben wir all unsere Energie in die Sommersaison gesteckt. Hygienekonzepte wurden ausgearbeitet, Mitarbeiter geschult und getestet, Betriebe umgebaut. Der Aufwand war gewaltig, aber es hat sich gelohnt! Eine gute Sommersaison hat vielen Betrieben dabei geholfen, dieses Ausnahmejahr durchzustehen. Und was uns ganz besonders freut: Wir konnten wieder viele österreichische Gäste begrüßen. 2020 war für Kärnten also auch ein Revival der Sommerfrische. Diesen Schwung wollen wir jetzt mit ins neue Jahr nehmen. Unser Ziel ist es, den heimischen Gast auch heuer für einen Urlaub im südlichsten Bundesland zu begeistern. Aus einem kurzfristigen Trend soll eine langfristige Entwicklung werden. Kärnten ist bestens vorbereitet.“
Mehr als 40 Prozent der Gäste konnten erstmals in Kärnten begrüßt werden!
Christian Kresse, Kärnten Werbung
Kärnten Werbung Geschäftsführer Christian Kresse: „Unsere raschen Marketingmaßnahmen im ersten Lockdown und die starke Allianz mit allen unseren Partnern in Kärnten führte zu einer bemerkenswerten Aufbruchsstimmung, auch getragen durch niedrige Infektionszahlen in Kärnten. Durch die kontinuierliche Aufbauarbeit derNatur-Aktiv Angebote, vor allem der Themen Mountainbiking, Genussradeln, Wandern, dem Alpe Adria Trail, der kulinarischen Themen rund um die Alpe-Adria Küche und Sow Food sowie der Sehnsucht nach den heimischen Seen konnte Kärnten viele neue Gäste überzeugen. Mehr als 40 % der Gäste des vergangenen Sommers konnten erstmals in Kärnten begrüßt werden und das coronabedingte Ausbleiben vieler Stammgäste zum Teil kompensieren. Die Tourismusmarke Kärnten hat an Glaubwürdigkeit gewonnen, dies belegt auch die deutlich gestiegene Gästezufriedenheit. Es gilt vor allem auf die Erfahrungen des letzten Jahres bei einem hoffentlich baldigen Start in eine neue Saison anzuknüpfen.“