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Lifestyle | 02.07.2015

Sorglos urlauben

Der Sommer steht vor der Tür und mit ihm die Urlaubszeit. Andere Länder, andere Sitten, andere Keime. Ein Schluck Leitungswasser oder unzureichender Stechmücken-Schutz können dafür verantwortlich sein, dass das Urlaubsparadies zur Krankenstation wird. Wer vorsorgt, hat mehr vom Urlaub!

Erbrechen, Durchfall, Fieber: In einem fremden Land krank zu werden, ist für die meisten Urlauber das Worst-Case-Szenario, das passieren kann. Dabei wurden die Hygienestandards in den vergangenen Jahren weltweit verbessert. Wer 2003 etwa eine einmonatige Nilkreuzfahrt gemacht hat, hatte ein 80-prozentiges Risiko, während dieser vier Wochen zumindest einmal Durchfall zu bekommen. Damit waren vier von fünf Urlaubern betroffen! 

 

Neue Hygienestandards

„Mittlerweile sind neue Hygienestandards eingeführt worden, die dieses Risiko senken“, erklärt Martin Haditsch, Linzer Facharzt für Hygiene, Mikrobiologie, Infektiologie und Tropenmedizin. Eine gut sortierte Reiseapotheke empfiehlt er trotzdem. „Wobei man sich grundsätzlich so gut auf die Reise vorbereiten sollte, dass man die Medikamente erst gar nicht braucht“, ergänzt der Experte. „Denn fast immer sind es Keime, die Krankheiten auslösen. Darum sollte man zum Beispiel in gewissen Ländern kein Leitungswasser trinken und auch Lebensmittel meiden, die mit Wasser in Berührung gekommen sind, Salat etwa.“ Außerdem sei nicht nur die Zubereitung entscheidend, sondern auch die Anlieferung. Darum ist man selbst in Fünf-Sterne-Hotels nicht davor gefeit, an Reisedurchfall zu erkranken.

 

Trend: Abenteuer-Tourismus

Grundsätzlich geht der Trend weg vom klassischen Strandurlaub hin zum Abenteuer-Tourismus. Das legt die Vermutung nahe, dass die Zahl an Urlaubern, die an Malaria oder Dengue-Fieber erkranken, steigt. Doch das Gegenteil ist der Fall. „Vor 20 Jahren ist Malaria ausschließlich bei Touristen aufgetreten, mittlerweile hat diese Zahl allerdings stark abgenommen“, weiß Herwig Kollaritsch, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Reise- und Touristikmedizin. „Die Zeit der Helden ist offenbar vorbei. Es gibt einen weltweiten Rückgang der Infektionen durch Vorsorge.“

 

Malaria-Vorsorge ernst nehmen

Immer mehr Urlauber scheinen die Vorsorge ernst zu nehmen und lassen sich vorab von Experten beraten. Eine Malaria-Prophylaxe wird zum Beispiel anhand der Reiseroute festgelegt. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang der Schutz vor nächtlichen Moskito-Bissen. Darauf sollten Urlauber auch bei der Wahl ihrer Unterkunft achten.

Hat man sich trotz Vorsorgemaßnahmen dennoch infiziert, spielt der Zeitfaktor eine wesentliche Rolle. „Malaria kann innerhalb kürzester Zeit einen problematischen Verlauf nehmen“, erklärt Haditsch. „Wird es in den ersten 24 Stunden diagnostiziert, stirbt man nicht daran. Vergehen bis dahin allerdings vier Tage, ist das sehr wohl möglich.“

 

Chikungunya in Südamerika

Noch relativ neu auf dem Radar der Tropenmediziner ist das Chikungunya-Fieber. In der Karibik haben sich seit Dezember 2013 hunderttausende Menschen mit diesem Virus infiziert, mehr als 100 sind daran gestorben. In der Zwischenzeit ist der Erreger weiter in den Süden in Richtung Bolivien und Brasilien gewandert. Wirksamen Schutz davor gibt es momentan noch keinen. Deshalb raten Experten jenen Menschen, die in diese Gegenden reisen, sich mit Repellentien, Bettnetzen und bedeckender Kleidung rund um die Uhr vor Stechmücken zu schützen.


Das brauchst du in der Reiseapotheke:

• Pflaster, Verbandsmittel, Pinzette (keine Spritzen und Nadeln!)

• Fieberthermometer

• Insektenschutzmittel (nur geprüfte Mittel)

•  Sonnenschutzmittel (hoher Lichtschutzfaktor – mehr als 25; rückfettend)

• Mittel gegen Reisekrankheit, z.B. Travel-Gum

• Flüssigkeits- und Elektrolytersatz bei Durchfall, z.B. Normhydral oder Lytomed Heidelbeerelektrolytlösung

• Antibiotikum bei Durchfall (im Darm wirkend), z.B. Rifaximin

• Gegen nicht fieberhaftem Durchfall z. B. Loperamid-Kapseln

• Breitbandantibiotikum bei bakteriellen Allgemeininfekten, z. B. Ciproxin

• Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen, z.B. Paspertin

• Bei Schmerzen und Fieber z.B. Parkemed 500 mg

• Wundsalbe: Desinfektion (z.B. Betaisodona), antibiotisch (z.B. Baneocin), bei Sonnenbrand und Verbrennungen (z.B. Bepanthen Schaumspray), bei juckenden Hautausschlägen und schwerem Sonnenbrand (z.B. Nerisona)

• Bei juckenden Hautausschlägen und Insektenstichen z.B. Fenistil-Gel

• Quallenschutz: Safe Sea

• Tropfen für Augen- bzw. Bindehautentzündungen, z.B. Refobacin oder Similarsan (homöopathisch)

• Lutschtabletten für Halsentzündungen (z.B. Neoangin oder Tyrothricin)

• Tropfen für Ohrenentzündungen (z.B. Otosporin)

• Malaria-Medikamente (sofern Sie in ein Malariagebiet reisen)

• Medikamente, die Sie ständig einnehmen müssen