Wintertrend Eisbaden: 5 Gründe es zu probieren

Sprung ins kalte Wasser

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Yogatrainerin Sabine Markut nutzt die ruhige Zeit im eiskalten Wasser des Wörthersees für sich. Sie atmet bewusst, konzentriert sich auf den Moment und startet dann zufrieden und entspannt in den Tag. © Helge Bauer

Während es vielerorts als Trend gilt, ist das Eisbaden in anderen Ländern Tradition: als Volkssport, religiöse Praktik oder Brauchtum. Der 64-jährige Extremsportler Wim Hof „The Iceman“ aus den Niederlanden ist Weltrekordhalter im Eisbaden und hat die Praktik weltweit bekannt gemacht.

Mit seinen Atem- und Fokusübungen liefert er Anleitungen für das richtige Eisbaden. Auch an Österreichs Seen ist der Trend schon lange angekommen und vom Wörthersee über den Attersee bis zum Bodensee wird die eiskalte Challenge praktiziert. Hier kommen 5 Gründe, warum Eisbaden eine gute Entscheidung ist und was man beachten sollte.

1. Eisbaden fördert die mentale Stärke

Die eigenen Grenzen auszukundschaften und sie zu überschreiten ist einer der größten Schritte, um die eigene mentale Stärker weiterzuentwickeln. Der Effekt des Eisbadens tritt mit sofortiger Wirkung ein: Die Überwindung, das Handeln und das Wissen, es geschafft, und seinem Körper etwas Gutes getan zu haben, wirken sich positiv auf die Stimmung aus. Nachweislich kann Eisbaden langfristig dabei helfen, Stresssituation zu navigieren und eine bessere Konzentrationsfähigkeit zu erlangen.

2. Der Stoffwechsel profitiert

Durch den rasanten Temperaturwechsel wird der Stoffwechsel angeregt – und zwar nachhaltig. Die verstärkte Aktivierung des Stoffwechsels hält nämlich noch Stunden danach an. Durch die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin wird die Durchblutung angeregt und der Körper von Kopf bis Fuß aktiviert.

3. Happiness pur!

Was anfangs Überwindung kostet und sich absolut unbequem anhört sorgt am Ende für das genaue Gegenteil: nämlich eine ganze Menge an Glückshormonen!

Expert:innen sind sich einig: wer es ein bis zwei Minuten im Eiswasser aushält, tritt in eine Phase des euphorisierenden Wohlgefühls ein, das den ganzen Tag anhält. Der Grund dafür ist, dass beim Eisbaden Stoffe wie etwa Serotonin in fast doppelter Menge ausgeschüttet werden.

4. Der Body bedankt sich

Eisbaden lässt die Kalorien purzeln, formt das Gewebe und strafft die Haut. Kälte aktiviert nämlich nachweislich braune Fettzellen im Körper. Die haben die Aufgabe, im Körper Wärme zu produzierten. Ist dieser extremer Kälte ausgesetzt, arbeiten diese Zellen auf Hochtouren und verbrennen dadurch Energie.

5. Das Immunsystem wir gestärkt

Im Eisbad erhöhen sich Puls und Blutdruck, wobei letzterer danach wieder unter den Ausgangswert fällt und dadurch positiv beeinflusst wird. Der Kältereiz löst einen positiven Stress aus, die zu sinnvollen und gesunden Gegenreaktionen führt.

Infekte sollen milder verlaufen, Bakterien und Viren erfolgreicher bekämpft werden. Auch nervöse Störungen und Überhitzungen des Körpers sollen durch Abkühlung normalisiert werden. Eine positive Wirkung auf Entzündungsvorgänge wird ebenfalls nachgesagt.

„Eisbaden aktiviert das Immunsystem und regt die Bildung weißer Blutkörperchen an“, bestätigt Primarius Dr. Bruno Pramsohler, der ärztliche Leiter des „Bleib Berg Health Retreat“. Das Beste passiert dann eigentlich erst nach dem Kälteschock, wenn sich die Gefäße weiten und alle Körperteile wieder besser durchblutet werden“, schildert Pramsohler.

„Der Körper stellt auf ‚Rest-and-Digest-Modus‘ um, das heißt, Immunprozesse werden angeregt, die Konzentration von B- und T-Lymphozyten steigt an, Entzündungswerte sinken.“

Eisbaden macht in der Gruppe am meisten Spaß! Yogatrainerin Sabine Markut nutzt die ruhige Zeit im eiskalten Wasser des Wörthersees für sich. Sie atmet bewusst, konzentriert sich auf den Moment und startet dann zufrieden und entspannt in den Tag.
© Simone Attisani

SO WIRD’S GEMACHT

Ab in den Badeanzug und rein in den Wintersee: Außer Mut braucht es nicht viel, um mit dem Eisbaden zu beginnen. Das Allerwichtigste sind laut Wim Hof vor allem ein ruhiger Atem und, dass man seinem Körper anschließend Zeit lässt, sich selbst wieder aufzuwärmen.

Das heißt: keine Wärmeflaschen, Saunagänge oder andere externen Wärmequellen. Idealerweise sucht man sich einen festen Zeitpunkt um das Eisbaden in den Wochenablauf zu integrieren. Viele praktizieren ein bis zwei Mal wöchentlich, andere setzen auf die Faustregel von rund 10 Minuten pro Woche. Wichtig ist, langsam anzufangen und dem Körper die Zeit zu geben sich zurecht zu finden.

ABER ACHTUNG!

Nur völlig gesunde Menschen sollten Eisbaden praktizieren – bei chronischen Erkrankungen und vor allem Herz-/Kreislaufproblemen sollte man es unbedingt vorher ärztlich abklären!

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