Stubenwagen oder Beistellbett

Wo schläft der Nachwuchs am besten?

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In den ersten Wochen schlafen Babys am liebsten ganz nah bei Mama und Papa. Dafür stehen verschiedene praktische Schlafmöglichkeiten zur Verfügung.

timkraaijvanger @ (CCO-Lizenz) / pixabay.com

Ganz nah bei Mama und Papa

Für werdende Eltern ist die Gestaltung des Kinderzimmers eine besonders schöne Möglichkeit, um der Vorfreude auf das neue Familienmitglied Ausdruck zu verleihen. Der Nestbautrieb ereilt vor allem werdende Mütter häufig bereits ein paar Monate vor der geplanten Geburt und es wird für sie nun besonders wichtig, dem Baby in ihrem Bauch ein gemütliches Nest einzurichten, in dem es sich auch nach der Geburt rundum wohlfühlen kann.

Neben dem Wickeltisch und reichlich Stauraum für Kleidung und Pflegeutensilien findet auch Babys Schlafplatz hier seinen Standort. Ein gutes Babybett ist das Herzstück des allerersten Kinderzimmers, denn ein sicherer und gemütlicher Schlafplatz ist für kleine Erdenbürger besonders wichtig. Ideal sind clevere Bettlösungen, die die einzelnen Entwicklungsschritte der ersten Jahre nachvollziehen und nach und nach mitwachsen. Die meisten Babybetten machen es beispielsweise möglich, die Matratze in mehreren Stufen in der Höhe anzupassen, einzelne Gitterstäbe aus den Seitenwänden zu nehmen oder die Seitenwände sogar komplett zu entfernen und zu einem Kinderbett umgebaut zu werden, wenn die Kleinen mobiler werden. Es lohnt sich also, bei der Einrichtung des Kinderzimmers in hochwertige Möbel und vor allem in ein gutes Bett zu investieren.

Das liebevoll eingerichtete Nest ist in den meisten Familien allerdings nach der Geburt erst einmal ein Nebenschauplatz. In den ersten Wochen und Monaten brauchen Babys vor allem Nähe und Geborgenheit. Deshalb ist es wichtig, dass sie Tag und Nacht ganz nah bei Mama und Papa sein dürfen. Das hübsche Babyzimmer wird in dieser Zeit meist nur zum Wickeln, zur Aufbewahrung aller wichtigen Utensilien für die Babypflege und möglicherweise auch als Rückzugsort zum Stillen genutzt. Zum Schlafen fühlen sich die meisten Babys nachts im Elternschlafzimmer und tagsüber im Wohnbereich am wohlsten. In der Nähe ihrer engsten Bezugspersonen fühlen sie sich sicher und geborgen und können deshalb besonders gut zur Ruhe finden.

Für das Babybett ist im Elternschlafzimmer nicht immer Platz. Deshalb gibt es für die gemütliche Nachtruhe flexible Alternativen. Viele Babys verbringen die ersten Wochen und Monate ihres Lebens im Stubenwagen oder im Beistellbett und können so entspannt bei Mama und Papa schlafen. Da sowohl der Stubenwagen als auch das Beistellbett eine begrenzte Liegefläche bieten, sind sie nur vorübergehend als Schlafplatz geeignet. Die meisten Modelle begleiten Babys Schlaf ungefähr vier bis sechs Monate lang, bevor der Umzug in ein großes Babybett empfehlenswert ist. Welche Variante die richtige ist, hängt von persönlichen Präferenzen und dem individuellen Familienalltag ab. Wir stellen Stubenwagen und Beistellbett als Babys erste Schlafstätte vor.

Der Stubenwagen als flexibler Klassiker

Der Stubenwagen hat als Babys erster Schlafplatz eine lange Tradition. Bereits 1840 wurde in Großbritannien die erste Manufaktur für Kinderwagen eröffnet, zu deren Produktpalette auch Stubenwagen gehörten. Allerdings waren die ersten Modelle noch nicht als Schlafplatz für kleine Erdenbürger gedacht, da Babys darin nur sitzen konnten. Um 1880 wurden die ersten Stubenwagen zum Liegen entwickelt. Damals wurde ein einfacher Weidenkorb auf ein Gestell mit Rädern aufgesetzt. So konnten Babys in dem bequemem Nest sowohl schlafen als auch transportiert werden.

Bis heute hat sich dieses Design weitgehend gehalten. Moderne Stubenwagen bestehen häufig immer noch aus einem Korb mit hohem Rand, in den eine bequeme Matratze eingelegt wird. Viele Modelle sind sogar schon lange im Familienbesitz und werden von Generation zu Generation weitergegeben. Damit haben Stubenwagen oft auch einen hohen emotionalen Wert. Für den kuscheligen Nestcharakter sorgen meist ein Betthimmel und ein Nestchen, das das Korbgeflecht umgibt, Zugluft abhält und für Behaglichkeit sorgt. Mit einem kuscheligen Schlafsack bietet der Stubenwagen so die Enge, die viele Babys nach den Monaten im Mutterleib brauchen, um sich wohlzufühlen.

Stubenwagen sind üblicherweise auf vier Rädern angebracht, die es möglich machen, das Baby im Schlaf sanft und flexibel durch die Wohnung zu transportieren. In der Mobilität liegt auch der größte Vorteil des Stubenwagens. Schlafexperten haben festgestellt, dass Babys in den ersten Lebenswochen am besten zur Ruhe kommen, wenn sie von Alltagsgeräuschen umgeben sind. Das Rauschen des Föns, das leise Klappern von Geschirr, Mamas Stimme am Telefon, all diese Geräusche begleiten Babys bereits beim Heranwachsen im Mutterleib. Da es dort niemals ganz still ist, vermittelt diese natürliche Form des weißen Rauschens den kleinen Erdenbürgern auch nach der Geburt ein Gefühl von Geborgenheit. Mit dem Stubenwagen in den Wohnbereichen, in denen auch Mama und Papa ihren Alltagstätigkeiten nachgehen, schlafen Babys deshalb vor allem tagsüber gut. Für die Nacht kann der gemütliche Schlafplatz neben dem Elternbett abgestellt werden. Die Schlafgeräusche sorgen dafür, dass die Kleinen sich auch nachts nicht allein fühlen müssen.

Für das nächtliche Füttern birgt der Stubenwagen als Schlafplatz einen kleinen Nachteil. Durch die hohe Umrandung müssen Babys zum Stillen oder für das Fläschchen aus ihrem gemütlichen Bettchen geholt und nach der Mahlzeit wieder zurückgelegt werden. Hier bieten Beistellbetten als Alternative zum Stubenwagen einen Vorteil.

Das Beistellbett als Erweiterung des Elternbettes

Beistellbetten sind eine ebenso gern gewählte Alternative zum Stubenwagen. Sie werden auch als Babybay oder Babybalkon bezeichnet, weil sie eine Art Halbrund bilden, das mit der flachen Seite an das Elternbett herangestellt werden kann und so im Idealfall eine Art ebenerdige Erweiterung der Liegefläche bildet. Beim Kauf ist unbedingt darauf zu achten, dass das Beistellbett sich in der Höhe optimal an die Matratzenhöhe des Elternbettes anpassen lässt, damit die Vorteile dieser Schlafalternative genutzt werden können.

Lässt sich das Beistellbett passgenau an der Seite des Elternbettes befestigen, können Babys ganz nah bei Mama und Papa schlafen und haben trotzdem eine sichere Liegefläche für sich. Für das nächtliche Füttern ist keine große Umlagerung notwendig. Zum Stillen oder für das Fläschchen können Mama und Kind gemütlich im Bett liegen bleiben und verlieren so möglichst wenig der kostbaren Nachtruhe.

Wer auf die Mobilität des Stubenwagens nicht verzichten möchte, kann ein Beistellbett wählen, das mit Rollen ausgestattet ist und sich an der geraden Seite mit einem Gitter sichern lässt. Auf diese Weise wird auch das Beistellbett zur sicheren und transportablen Schlafstätte für die Allerkleinsten. Verschiedene Modelle gibt es auch mit Betthimmel und Nestchen, sodass sie dem Kuschelcharakter des Stubenwagens in nichts nachstehen. Ein Beistellbett mit Rollen sollte aus Sicherheitsgründen unbedingt über eine zuverlässige Fixierung des Fahrmechanismus verfügen, damit es im Schlaf nicht versehentlich vom Elternbett abgerückt werden kann und damit das Risiko entsteht, dass das Baby herausfällt. Moderne Beistellbetten berücksichtigen diese Aspekte und bieten neben Komfort für Eltern und Kind auch ein Höchstmaß an Sicherheit für einen gesunden und erholsamen Schlaf.

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